Kreuzverschlag beim Pferd

Kreuzverschlag beim Pferd: Ursachen und Auswirkungen
Kreuzverschlag ist ein Begriff, den viele bereits gehört haben, doch was ist es eigentlich?
Kreuzverschlag ist eine Belastungsmyopathie, die die Muskulatur betrifft.
Oftmals tritt er auf, wenn das Pferd nach mehreren Tagen Ruhe wieder belastet wird, weshalb der Kreuzverschlag im
Volksmund oft Feiertagskrankheit genannt wird. Es handelt sich dabei um geschädigte oder stark schmerzende Muskulatur des Pferdes.
Diese Verspannungen sind nicht nur schmerzhaft für das Pferd, sondern können auch die Beweglichkeit stark einschränken und durchaus auch gefährlich für das Pferd werden. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, doch es spielen mehrere Faktoren eine Rolle.
Neben Bewegungsmangel können auch Fütterungsfehler und Stoffwechselprobleme die Entstehung begünstigen. Besonders empfindlich reagieren Pferde mit hoher Muskelmasse. Oft kündigt sich ein Kreuzverschlag schleichend an, wird jedoch erst im akuten Stadium erkannt. Daher ist eine gute Beobachtung des Pferdes im Alltag besonders wichtig.
Die Rhabdomyolyse ist eine andere muskuläre Erkrankung, die bei Pferden vorkommen kann und ähnliche Symptome wie Kreuzverschlag verursacht, wie Muskelverletzungen und die Freisetzung von Myoglobin.
Ursachen von Kreuzverschlag bei Pferden
Es gibt verschiedene Formen von Kreuzverschlag beim Pferd, die sich durch ihre Symptome und Auslöser unterscheiden. In der klassischen Form – also dem Kreuzverschlag im ursprünglichen Sinne – zeigen sich die Symptome vor allem dann, wenn Pferde nach einem oder mehreren Ruhetagen wieder belastet werden, ohne dass zuvor die Futterration entsprechend reduziert wurde. Während der Ruhephase speichert der Muskel überschüssige Energie in Form von Glykogen, einer Zuckerform, die als Energiereserve dient. Wird das Pferd dann plötzlich wieder gearbeitet, wird dieses Glykogen zur Energiegewinnung genutzt – ein Prozess, der Sauerstoff benötigt. Fehlt ausreichend Sauerstoff, wird das Glykogen unvollständig abgebaut und es entsteht Milchsäure (Laktat). Beim Kreuzverschlag fällt zu viel von dieser Milchsäure an, die nicht mehr abtransportiert werden kann. Diese schädigt die Muskulatur direkt und verschlechtert zusätzlich die Durchblutung, was den Schaden verstärkt.
Zusätzlich spielt eine Fehlfunktion im Kalziumstoffwechsel der Muskeln eine Rolle. Normalerweise wird bei Muskelarbeit Kalzium freigesetzt und danach wieder abtransportiert. Bei betroffenen Pferden funktioniert dieser Rücktransport nicht richtig – Kalzium sammelt sich in der Muskulatur, was zu Wassereinlagerungen (Ödemen), Zellzerstörung und einer Entzündungsreaktion führt. Infolge der Muskelschädigung wird das Eiweiß Myoglobin freigesetzt und über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Das erklärt den typischen dunkelbraunen Urin bei einem akuten Kreuzverschlag.
Interessanterweise tritt Kreuzverschlag nicht nur bei untrainierten Pferden auf, sondern auch bei gut trainierten Tieren, insbesondere wenn sie hohe Kraftfutterrationen erhalten, aber zeitweise wenig bewegt werden, bzw. einige Tage ganz stehen. Bereits leichte Belastung kann in solchen Fällen ausreichen, um eine massive Reaktion des Muskelstoffwechsels auszulösen. Auch nach einer schweren Geburt, bei extremer Hitze oder bei starker emotionaler Belastung – etwa durch Transport oder Turnierstress – kann es zu einer sogenannten Belastungsmyopathie kommen.
Eine weitere Form ist das sogenannte „Ty-up-Syndrom“, das im Wesentlichen die gleichen Symptome wie der klassische Kreuzverschlag zeigt – Muskelkrämpfe, Steifheit und Schmerzen –, jedoch eine andere Ursache hat. Beim Ty-up sind die Energiereserven des Muskels vollständig aufgebraucht, etwa nach intensiver oder zu langer Arbeit. Die Muskulatur kann sich nicht mehr entspannen, da die nötige Energie fehlt. Das führt zu Krämpfen und unkoordinierten Muskelzuckungen, insbesondere in den großen Muskelgruppen. Auch hier kann es zur Myoglobinurie und einer starken Belastung der Nieren kommen.
Behandlung von Kreuzverschlag bei Pferden
Sobald ein Kreuzverschlag vermutet wird, muss das Pferd sofort aus der Arbeit genommen und nicht weiter bewegt werden – jede zusätzliche Muskelaktivität kann den Schaden verschlimmern. Stattdessen sollte das Pferd ruhig gestellt werden, idealerweise in einer weich eingestreuten Box, in der es sich sicher hinlegen kann, falls nötig. Die wichtigste Maßnahme ist die unverzügliche Konsultation einer Tierärztin oder eines Tierarztes. Dieser wird in der Regel entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente verabreichen sowie Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs und zur Unterstützung der Nierenfunktion anordnen. Über das Blutbild kann festgestellt werden, wie stark die Muskelschädigung bereits fortgeschritten ist und ob Organe wie die Nieren in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Kreuzverschlag und PSSM
Ein spezieller Aspekt im Zusammenhang mit Kreuzverschlag ist die genetische Stoffwechselerkrankung PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie). Diese Erkrankung verursacht eine übermäßige Speicherung von Glykogen in den Muskelzellen, was bei körperlicher Belastung zu Muskelverkrampfungen und Bewegungseinschränkungen führen kann – ähnlich wie beim klassischen Kreuzverschlag.

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Pferde, die scheinbar ohne ersichtlichen Grund wiederholt unter Muskelproblemen leiden, sollten daher auf PSSM untersucht werden. Eine genetische Analyse liefert Klarheit und ermöglicht eine gezielte Fütterung sowie eine angepasste Trainingsgestaltung, um zukünftige Rückfälle zu vermeiden.
Besonders bei Sportpferden oder Pferden mit hohem Muskelanteil kann es sinnvoll sein, regelmäßig Blutwerte zu kontrollieren. So lassen sich Defizite frühzeitig erkennen und durch gezielte Maßnahmen ausgleichen.
Prävention eines Kreuzverschlags
Die wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung eines Kreuzverschlags ist ein durchdachtes Management, das Bewegung, Training und Fütterung sinnvoll aufeinander abstimmt. Besonders entscheidend ist es, bei geplanten Ruhetagen oder Trainingspausen die Kraftfuttermenge deutlich zu reduzieren – denn eine hohe Energiezufuhr ohne entsprechende Bewegung erhöht das Risiko erheblich. Auch regelmäßige, leichte Bewegung an ruhigen Tagen, etwa durch Führanlagen, Longieren oder Spaziergänge, kann helfen, den Muskelstoffwechsel stabil zu halten. Das Training selbst sollte systematisch aufgebaut sein: mit ausreichender Aufwärmphase, angemessener Belastung und anschließendem lockerem Abreiten zum Abschwitzen. Pferde mit bekannter Veranlagung für Kreuzverschlag oder bereits durchgemachter Episode benötigen eine besonders sorgfältige Trainings- und Fütterungssteuerung. Darüber hinaus sollte immer auf eine ausgewogene Elektrolytversorgung geachtet werden, insbesondere nach starkem Schwitzen oder an heißen Tagen. Auch Stressreduktion, stabile Haltungsbedingungen und ein klar strukturierter Tagesablauf wirken sich positiv auf die Muskelgesundheit aus.
Fütterung bei Kreuzverschlag
Die richtige Fütterung spielt eine zentrale Rolle in der Vorbeugung und Behandlung von Kreuzverschlag. Besonders wichtig ist, dass die Energiezufuhr – insbesondere durch Stärke und Zucker – dem tatsächlichen Bewegungsumfang angepasst wird. Pferde, die wenig oder gar nicht gearbeitet werden, sollten kein oder nur sehr wenig Kraftfutter erhalten. Stattdessen sollte die Fütterung auf strukturreiche, rohfaserreiche Futtermittel wie hochwertiges Heu und gegebenenfalls faserbasierte Futtermischungen umgestellt werden. Hier wäre beispielsweise das Strukturmix Getreidefrei eine gute Option. Auch ein getreidefreies Mash ist oft von Vorteil, da es wenig Zucker und Stärke in die Ration bringt, aber dem Pferd Flüssigkeit zufügt, und die Verdauung unterstützen kann. Das Allgäuwiesen Mash wäre hier die ideale Wahl. Bei einem akuten Kreuzverschlag sollte allerdings auf sämtliches Kraftfutter verzichtet werden und nahezu ausschließlich Heu gefüttert werden, oder nur eine kleine Menge Mash mit Wasser und Elektrolyten. Besonders wichtig ist zudem eine ausreichende Versorgung mit Elektrolyten – vor allem Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium – da diese eine zentrale Rolle im Muskelstoffwechsel und bei der Reizweiterleitung spielen. Hier eignet sich unser Vital-Elektrolyt besonders gut, da es Elektrolyte mit Vitaminen und organisch gebundenen Spurenelementen für eine gute Versorgung vereint.
Auch die Wahl des richtigen Mineralfutters spielt eine wichtige Rolle. Das Amino-Mineral eignet sich hier besonders für stärker belastete Pferde, da es alle wichtigen Mineralien, Spurenelemente und Vitamine enthält und dabei noch mit essentiellen Aminosäuren angereichert ist, um die Muskulatur bestmöglich zu unterstützen.
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